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Es bleibt spannend

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Papst Franziskus geht weiter seinen Weg. Heute ließ er mitteilen, dass er den Gottesdienst zur Erinnerung an das Letzte Abendmahl Jesu am Gründonnerstag nicht wie üblich in der Lateranbasilika feiern wird, sondern in einem römischen Jugendgefängnis. Als Kardinal pflegte Jorge Mario Bergoglio die Tradition, diesen Gottesdienst in einem Gefängnis, Hospiz oder Krankenhaus zu feiern. Das möchte er als Papst weiter so machen. Die übrigen Gottesdienste in den Kar- und Ostertagen sollen aber wie gewohnt stattfinden, teilte der Vatikan zugleich mit. Damit wollte man Spekulationen vorbeugen, dass es noch weitere Änderungen geben könnte. Gespannt sind allerdings einige, ob Papst Franziskus an Ostern auch in über 60 Sprachen Grüße in alle Welt schicken wird. Denn es fällt auf, dass der neue Pontifex bisher nur auf Italienisch gesprochen hat. Weder beim Angelus am letzten Sonntag noch bei der Einführungsmesse hatte er in einer anderen Sprache gegrüßt.

 

Hinter dem geschlossenen Fensterladen wird das Arbeitszimmer des Papstes renoviert. Doch zieht er wirklich in die Wohnung ein? Darüber wird in italienischen Medien heftig spekuliert.

Beim sonntäglichen Mittagsgebet war bei seinen Vorgängern immer ein kurzer Gruß auf Französisch, Englisch, Deutsch und Spanisch dabei; manchmal auch noch in anderen Sprachen. Lediglich bei der Begegnung mit den Medienvertretern am vergangenen Samstag sprach Franziskus am Ende einige Sätze auf Spanisch. Doch dabei ging es nicht um einen Gruß in seiner Muttersprache, sondern es handelte sich wohl eher um ein Versehen, dass er die abschließenden Worte nach dem Shakehands in seiner Muttersprache sagte. Manche interpretieren den Verzicht auf die anderen Sprachen schon dahingehend, dass Franziskus sich in erster Linie als Bischof von Rom sehe und nicht so sehr als Papst der Weltkirche. Doch das dürfte zu weit gehen.

Neue Nahrung bekam auch heute wieder die Diskussion über die Rolle des neuen Papstes in der Zeit der Militärdiktatur in Argentinien. Franziskus traf sich am Vormittag mit dem argentinischen Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel. Der sagte nach der Begegnung, der Papst wolle „die Wahrheit, die Gerechtigkeit und die Wiedergutmachung der durch die Diktatur erlittenen Schäden“ voranbringen. Esquivel verteidigte erneut Papst Franziskus. Dieser habe seinerzeit weder die Diktatur unterstützt, noch habe er zu den Kirchenvertretern gehört, die sich entschieden dagegen gestellt hätten. Sein Weg sei vielmehr die stille Diplomatie gewesen, mit der er versucht habe, Verhafteten und Verschleppten zu helfen. Das Thema Militärdiktatur bleibt also weiter aktuell.

Unterdessen schreibt der Papstbiograf Sergio Rubin in einer argentinischen Zeitung, Franziskus werde sein Heimatland erst im November oder Dezember diesen Jahres besuchen und nicht wie vermutet im Anschluss an den Weltjugendtag im brasilianischen Rio de Janeiro im Juli. Grund sei, dass man jede Verbindung zu den Parlamentswahlen im Oktober verhindern möchte. Es gebe bereits eine entsprechende Vereinbarung zwischen der Regierung und den argentinischen Bischöfen.

P.S. Es geht übrigens immer noch ein Stückchen einfacher. Normalerweise unterschrieb bisher der Papst eine Botschaft oder ein Schreiben mit der Abkürzung „PP“ (Abk. für Papst) nach dem Namen. Franziskus verzichtet nun auch darauf. Jüngstes Beispiel: Zur Amtseinführung des neuen Primas der Anglikanischen Kirche wurden heute zwei Botschaften des Vatikans veröffentlicht. Die Botschaft, die „Benedictus PP. XVI.“ am 4. Februar nach London schickte, als die Wahl des Erzbischofs von Canterbury, Justin Welby, bestätigt worden war, und die Botschaft, die heute „Francis“ zur Amtseinführung des neuen Anglikanerprimas schickte.


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